Beschreibung

Der Staat garantiert die Abnahme (Interventionskauf) bestimmter Agrargüter zu staatlich festgelegten Mindestpreisen (Interventionspreisen), die dann privat oder öffentlich einlagert werden. Bei diesem Instrumentenmix spricht man von einer „klassischen Intervention“.

Die eingelagerten Agrarprodukte werden entweder zu einem späteren Zeitpunkt national vermarket, exportiert (oft mit Hilfe von Exportsubventionen) oder weiterverarbeitet (vgl. produktgebundene Verarbeitungsbeihilfen). Darüber hinaus können die Produkte bei einem saisonalen oder temporären Überangebot z. B. im Rahmen von Schulmilchprogrammen genutzt werden.

Voraussetzungen

• Funktionierendes flächendeckendes Verwaltungs- und Kontrollsystem mit Zugang zu den benötigten Informationen sowie ausreichenden fachlichenund personellen Kapazitäten zu dessen Ausgestaltung und Umsetzung
• Staatliche Interventionsstelle zum Kauf der Produkte
• Klare und kohärente politische Strategie und Ziele für politische Entscheidungsträger*innen und Behörden
• Enge Zusammenarbeit und Wissensaustausch mit Bauernorganisationen
• Vereinbarkeit mit Gemeinschafts- bzw. Welthandelsrecht (WTO-Konformität)
• Regulierte und gesetzlich geschützte Zahlungsstrukturen
• Zugangsmöglichkeiten für alle Landwirt*innen, unabhängig von Betriebsgröße und Standort
• Gesetzliche Rahmenbedingungen
• Ständige Marktbeobachtung und -prognose
• Logistik und Lagermöglichkeiten
• Qualifiziertes/ spezialisiertes Personal, um die jeweiligen Einrichtungen zu managen/ die jeweiligen Dienstleistungen zu erbringen

Mögliche negative Effekte

• Marktverzerrung
• Höhere Preise für Konsumenten und Verarbeitungsindustrie
• Fehlsteuerung durch zu hohe Preise, Überproduktion
• Druck auf die heimische Agrar- und Ernährungswirtschaft bei Festlegung zu niedriger Preise
• Gefahr hoher staatlicher Ausgaben
• Schmuggelrisiko, wenn der nationale (Mindest-) Preis höher ist als der Marktpreis im Nachbarland