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Preissubvention bei Betriebsmitteln

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Eine Preissubvention ist eine Leistung aus öffentlichen Mitteln, die landwirtschaftlichen Unternehmen beim Kauf bestimmter Betriebsmittel gezahlt wird (z. B. Dünge-, Futter- und Pflanzenschutzmittel, Saatgut, Kraftstoff). Durch die Subventionierung von Saatgut bestimmter (Grund-) Nahrungsmittel (z. B. Mais) kann deren Angebot gezielt gefördert werden.

Die zeitlich begrenzte Subventionierung für eine gezielte Förderung, z. B. von bedürftigen Kleinbäuerinnen und -bauern, bezeichnet man als smart subsidies. Die Subventionierung muss auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sein und darf die Märkte nicht nachhaltig verzerren. So werden im Falle der Subventionierung von Dünge-, Pflanzenschutzmitteln oder Saatgut häufig begleitende Maßnahmen der Beratung eingesetzt, um durch den sachgemäßen Einsatz der Mittel angestrebte Produktions- und Einkommenssteigerungen zu erreichen.

Staatliche Subventionsprogramme sind zwar sehr kostspielig, eröffnen aber einer Vielzahl von Beteiligten Möglichkeiten der Vorteilsnahme (Politiker*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen, Verkäufer*innen, Händler*innen, besser gestellten Landwirt*innen). Folglich sind sie häufig mit Problemen der Korruption verbunden.

Voraussetzungen

  • Funktionierendes flächendeckendes Verwaltungs- und Kontrollsystem mit Zugang zu den benötigten Informationen sowie ausreichenden fachlichenund personellen Kapazitäten zu dessen Ausgestaltung und Umsetzung
  • Klare und kohärente politische Strategie und Ziele für politische Entscheidungsträger*innen und Behörden
  • Eindeutig erkennbare Charakteristika des Produkts
  • Klare Zuständigkeiten in den staatlichen Behörden
  • Enge Zusammenarbeit und Wissensaustausch mit Bauernorganisationen
  • Enge Zusammenarbeit und Wissensaustausch mit lokalen Beratungsdiensten
  • Vereinbarkeit mit Gemeinschafts- bzw. Welthandelsrecht (WTO-Konformität)
  • Landesweites Verzeichnis der landwirtschaftlichen Betriebe und / oder Unternehmen, die im Agrar- und Ernährungssektor tätig sind
  • Definition der guten landwirtschaftlichen Praxis im Bereich Boden, Wasser, Klima und Luft sowie Biodiversität
  • Zugangsmöglichkeiten für alle Landwirt*innen, unabhängig von Betriebsgröße und Standort
  • Regulierte und gesetzlich geschützte Zahlungsstrukturen

Mögliche negative Effekte

  • Marktverzerrung
  • Hohe Belastung des Staatshaushaltes
  • Behinderung nachhaltiger privatwirtschaftlicher Verteilungssysteme und privatwirtschaftlicher Investitionen
  • Ineffiziente Betriebe werden trotz negativem Deckungsbeitrag weitergeführt
  • Negative ökologische Folgen durch unsachgemäßen Einsatz von Dünge- und oder Pflanzenschutzmitteln
  • Missbrauchsgefahr für Klientelpolitik, Vorteilsnahme, Korruption
  • Mitnahmeeffekte in der Landwirtschaft ohne Förderwirkung
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Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am 1 July 2024 | 22:28 (CEST)
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