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Aufbau von Landwirtschafts-Schulen und dualen Bildungsangeboten

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Flächendeckender Aufbau von Berufs- und Fachschulen für alle grünen Berufe (Land-, Forst-, Tierwirt*innen, Gärtner*innen, Fischer*innen, Bäcker*innen, Metzger*innen, Müller*innen usw.). Sie ermöglichen eine fundierte fachliche Erstausbildung für Berufsanfänger*innen mit guten Kenntnissen und Fähigkeiten im Ackerbau, der Grünlandbewirtschaftung und Viehhaltung, der Landtechnik, aber auch in Fragen der betrieblichen Organisation, des Rechnungswesens und der Finanzierung sowie Grundkenntnisse der Marktabläufe und Absatzfragen. Nach Abschluss der allgemeinen Schulausbildung (in der Regel Sekundarstufe) beginnen die Berufsanfänger*innen eine zwei- bis dreijährige Ausbildungszeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb (oder einem Betrieb in der Wertschöpfungskette) und besuchen gleichzeitig Berufs- und Fachschulen (Duales System). Diese Schulen können bei zu großen Entfernungen von den Ausbildungsbetrieben als Internatsschulen geführt werden. Die Ausbildung wird mit einem staatlichen Abschluss (zum Beispiel geprüfte*r Landwirt*in) beendet. Sie kann durch mehrjährige Weiterbildungsschritte zum/ zur Meister*in, Ingenieur*in (oder vergleichbaren Titeln) fortgeführt werden. In der Regel ist sie dann mit einer stärkeren Spezialisierung verbunden.

Kurzfristigere Trainingsprogramme auch für ältere Bäuerinnen und Bauern sind in Entwicklungsländern üblich und auch sinnvoll. Eine konsequente Heranführung der Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft an eine internationale Wettbewerbsfähigkeit erfordert jedoch erhebliche Investitionen in eine breit angelegte Erstausbildung. Das erfordert vor allem die Ausbildung von Lehrkräften, die die Praxis gut kennen, aber auch die Ergebnisse von Forschung und Wissenschaft einbeziehen können.

Voraussetzungen

  • Klare Zuständigkeiten in den staatlichen Behörden
  • Definition der guten landwirtschaftlichen Praxis im Bereich Boden, Wasser, Klima und Luft sowie Biodiversität
  • Bauernfamilien müssen ihre Kinder in die Schule schicken können
  • Gute Kenntnisse der guten landwirtschaftlichen Praxis
  • Investitionen in landesweite und ortsnahe Bildungsinfrastruktur
  • Längerfristiger Absicherung der Finanzierung
  • Zugangsmöglichkeiten für alle Landwirt*innen, unabhängig von Betriebsgröße und Standort
  • Qualitätsstandards in der landwirtschaftlichen Beratung, die mit der nationalen Agrarpolitik und Definitionen der guten landwirtschaftlichen Praxis im Einklang stehen
  • Qualifiziertes/ spezialisiertes Personal, um die jeweiligen Einrichtungen zu managen/ die jeweiligen Dienstleistungen zu erbringen
  • Ausbildungsmöglichkeiten für Berater*innen, die die Definitionen der guten landwirtschaftlichen Praxis und der Agrarpolitik widerspiegeln

Mögliche negative Effekte

  • Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Praktiker*innen wächst auch außerhalb der Landwirtschaft, das kann Abwanderungstendenzen fördern
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Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am 1 July 2024 | 22:28 (CEST)
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