Beschreibung

Abschöpfungen sind Einfuhrabgaben, die auf die Einfuhr bestimmter Produkte erhoben werden und die den Weltmarktpreis eines bestimmten Produktes auf den des Binnenmarktes anheben. Abschöpfungen sind keine Zölle, werden aber von den Zollbehörden bei der Einfuhr der Waren erhoben. Die Höhe der Abschöpfungen entspricht dem Unterschied zwischen Weltmarktpreis und angestrebtem Binnenmarktpreis.

Abschöpfungen sind teilweise an Importquoten gekoppelt und gestaffelt. In diesem Fall wird ein gewisser Prozentsatz der Quote mit einer niedrigen Abschöpfung belegt, alle diese Menge übersteigenden Einfuhren dann mit der vollen Abschöpfung. Abschöpfungen erfordern eine äußert intensive Beobachtung des Welt- und Binnenmarktes und eine klare Vorstellung über den angestrebten Binnenmarktpreis.

Variable Abschöpfungen sind nicht WTO-konform.

Voraussetzungen

• Funktionierendes flächendeckendes Verwaltungs- und Kontrollsystem mit Zugang zu den benötigten Informationen sowie ausreichenden fachlichenund personellen Kapazitäten zu dessen Ausgestaltung und Umsetzung
• Klare und kohärente politische Strategie und Ziele für politische Entscheidungsträger*innen und Behörden
• Enge Zusammenarbeit und Wissensaustausch mit wissenschaftlichen Institutionen
• Vereinbarkeit mit Gemeinschafts- bzw. Welthandelsrecht (WTO-Konformität)
• Ständige Marktbeobachtung und -prognose
• Funktionierende Zollverwaltung
• Markt-Preis-Informationssysteme

Mögliche negative Effekte

• Erhalt ineffizienter Strukturen und Unternehmen/ Marktverzerrung
• Höhere Preise für Verbraucher und Kosten für die Verarbeitungsindustrie
• Preisanstieg bei Komplementärprodukten
• Gefahr der Fehlsteuerung