Unterstützung von Bauernverbänden
Beschreibung
Der Bauernverband, als Interessensvertretung der Landwirt*innen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, macht in der Regel Vorschläge für die Gestaltung der Markt- und Preispolitik und des Außenschutzes, des rechtlichen und institutionellen Rahmens der Nahrungsmittelmärkte, der einzelbetrieblichen Förderung und des Aufbaus einer professionellen Bildungs- und Beratungsarbeit. Er kann alle überbetrieblichen Vorhaben, wie den gemeinsamen Maschineneinsatz, die Organisation der Be- und Entwässerung, den gemeinsamen Ein- und Verkauf von Betriebsmitteln, aber auch die Organisation der Tier- und Pflanzenzucht, Zugang zu Finanzierung sowie eine praxisnahe Aus- und Weiterbildung des beruflichen Nachwuchses unterstützen. Schließlich kann der Einsatz des Bauernverbandes für die soziale Sicherung aller Mitglieder der Bauernfamilien bei Unfall und Krankheit und im Alter zur Stabilisierung der Lebensbedingungen in den Dörfern beitragen. Das ist zur Begleitung des raschen Strukturwandels in der Landwirtschaft und der Wirtschaft des ländlichen Raums der Entwicklungsländer von grundlegender Bedeutung. Auf lokaler Ebene ist die Rechtsberatung der Bauernfamilien, die Unterstützung bei Erbschaftsregelungen und die umfassende Information in allen den Betrieb und die Familie betreffenden Fragen besonders wichtig. Verantwortungsträger*innen der Landwirtschaft werden teils in eigenen Weiterbildungseinrichtungen (Bauernakademien) geschult und bei ihrer in der Regel ehrenamtlichen Tätigkeit begleitet.
Voraussetzungen
- Funktionierendes flächendeckendes Verwaltungs- und Kontrollsystem mit Zugang zu den benötigten Informationen sowie ausreichenden fachlichenund personellen Kapazitäten zu dessen Ausgestaltung und Umsetzung
- Klare und kohärente politische Strategie und Ziele für politische Entscheidungsträger*innen und Behörden
- Rechtliche Rahmenbedingungen (Genossenschafts-, Steuer- und Wettbewerbsgesetze, Vereinsrecht), welche bäuerliche Selbsthilfeorganisationen fördern und gesetzlich gegenüber anderen unternehmerischen Zusammenschlüssen nicht diskriminieren (*level playing field*)
- Zugangsmöglichkeiten für alle Landwirt*innen, unabhängig von Betriebsgröße und Standort
- Initiative des Privatsektors
- Funktionierende externe Auditstrukturen (z. B. durch regionale bzw. nationale Prüfungsverbände)
- Regulierte und gesetzlich geschützte Zahlungsstrukturen
- Qualifiziertes/ spezialisiertes Personal, um die jeweiligen Einrichtungen zu managen/ die jeweiligen Dienstleistungen zu erbringen
Mögliche negative Effekte
- Auditstrukturen funktionieren nur unzureichend und die Mitglieder verlieren das Vertrauen in ihre Organisation
- Einfluss der Bäuerinnen und Bauern auf ihren Verband wird zurückgedrängt
- Größere Betriebe haben wesentlich größeren Einfluss als kleinere Betriebe